Kontrovers – und zuversichtlich!

Ein kleiner Meilenstein liegt seit gestern hinter uns: Gemeinsam mit der Kreistagspolitikerin Gudrun Baer (CDU), zwei Mitgliedern des Elternbeirates und zwei Vertretern des LVR (nicht im Bild) besichtigten wir gestern die WfbM der Reha-Betriebe Erftland in Bergheim. 

Nachdem der Betrieb jahrelang jede Zusammenarbeit sowohl mit Politik als auch den Elternvertretern abgelehnt hatte, wollen wir jetzt einen Neuanfang wagen: Die Geschäftsführung, erweitert um zwei qualifizierte und gesprächsbereite Damen, lässt uns beide hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. 

Besonders heftig wurde in dem sehr konstruktiven Gespräch mein Blogbeitrag kritisiert, in dem ich ein Gespräch mit einem Elternvertreter wortgetreu wiedergebe: vieles habe sich damals ganz anders verhalten! Nun ja. Besonders interessant war der Standpunkt des LVR: In den Medien werde immer nur negativ berichtet. Nochmal: Nun ja. 

Der Gegenwind hat ordentlich gepustet, doch was soll ich sagen? 

In meinem allerersten Blogpost hatte ich gelobt: „Ich meine es ernst. Ich werde nicht mit Zurückhaltung denken, sprechen oder schreiben. Ich werde dazu beitragen, dass Menschen, die ausgegrenzt werden – und besonders Menschen mit Behinderung – sichtbarer werden“. Das setzt voraus, niemals Augen und Ohren zu verschließen.

Unser gemeinsames Fazit ist ein erfreuliches: Uns allen ist es gelungen, ein sehr schwieriges Gespräch sachlich und klärend zu führen. Es geht uns hier ausschließlich um Wohl und Glück der Beschäftigten. Wir freuen uns über den gelungen Neuanfang und bleiben kritisch.

Muttertag

Ich stelle mir vor, dass unsere Gesellschaft weniger auf möglichst gut bezahlte Erwerbsarbeit fixiert wäre. Und dass die Sorgearbeit demgegenüber wirklich hoch geschätzt würde. Pflegeberufe würden super bezahlt und die viele unbezahlte Sorgearbeit, die in Familien geleistet wird, würde wahrgenommen und honoriert.

Denn darauf basiert unser Zusammenleben ganz wesentlich: Auf dem, was wir Menschen tun, ohne dass uns jemand dafür Geld gibt – unter Freunden, in der Nachbarschaft, in der Familie. Wirtschaftliche Effizienz und Produktion ist nicht alles. Amen.