Die tolle Stella Tuchscherer hat mich mal gelöchert und dann ein Interview daraus gemacht – und wir hatten sogar richtig Freude dabei! Also ich jedenfalls. 😉 Ist erstaunlich persönlich geworden:
Schlagwort: Gesellschaft
Kontrovers – und zuversichtlich!
Ein kleiner Meilenstein liegt seit gestern hinter uns: Gemeinsam mit der Kreistagspolitikerin Gudrun Baer (CDU), zwei Mitgliedern des Elternbeirates und zwei Vertretern des LVR (nicht im Bild) besichtigten wir gestern die WfbM der Reha-Betriebe Erftland in Bergheim.
Nachdem der Betrieb jahrelang jede Zusammenarbeit sowohl mit Politik als auch den Elternvertretern abgelehnt hatte, wollen wir jetzt einen Neuanfang wagen: Die Geschäftsführung, erweitert um zwei qualifizierte und gesprächsbereite Damen, lässt uns beide hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Besonders heftig wurde in dem sehr konstruktiven Gespräch mein Blogbeitrag kritisiert, in dem ich ein Gespräch mit einem Elternvertreter wortgetreu wiedergebe: vieles habe sich damals ganz anders verhalten! Nun ja. Besonders interessant war der Standpunkt des LVR: In den Medien werde immer nur negativ berichtet. Nochmal: Nun ja.
Der Gegenwind hat ordentlich gepustet, doch was soll ich sagen?
In meinem allerersten Blogpost hatte ich gelobt: „Ich meine es ernst. Ich werde nicht mit Zurückhaltung denken, sprechen oder schreiben. Ich werde dazu beitragen, dass Menschen, die ausgegrenzt werden – und besonders Menschen mit Behinderung – sichtbarer werden“. Das setzt voraus, niemals Augen und Ohren zu verschließen.
Unser gemeinsames Fazit ist ein erfreuliches: Uns allen ist es gelungen, ein sehr schwieriges Gespräch sachlich und klärend zu führen. Es geht uns hier ausschließlich um Wohl und Glück der Beschäftigten. Wir freuen uns über den gelungen Neuanfang und bleiben kritisch.
Die Menschen dort waren in der Tat sich selbst überlassen
Die Werkstätten der Reha-Betriebe Erftland standen 2019 öffentlich in der Kritik: die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs und wegen Freiheitsberaubung. Wie denkt ein Vertreter der Angehörigen heute über die Situation der Beschäftigten in diesen Werkstätten? Mein Gespräch mit Ralf Schnackerz, dessen Bruder 2019 in einer der Werkstätten beschäftigt war:
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Vom Ende des Gemeinwohls
So ziemlich alle wollen aufsteigen und die, die oben sind, wollen da bleiben. Der Begriff Inklusion taucht in diesem Buch nirgends auf – aber der amerikanische Philosoph Michael J. Sandel hat mit dieser gut lesbaren Analyse unserer fragwürdigen meritokratischen Ethik, die uns letzlich in separate Parallelwelten ohne gemeinsame Diskursräme führt, ein ganz! starkes! Plädoyer für eine inklusive Gesellschaft geschrieben. Und eine wirklich überzeugende Erklärung für den Erfolg Trumps.