Wenn jeder Atemzug zählt

Arroganter und fahrlässiger hätte die Bundesregierung mit Menschen mit Behinderung kaum umgehen können! All Lives Matter? Nicht für die Mehrheit im deutschen Bundestag!

Vergeblich haben Betroffene in der Protestaktion „Verhüllt“ – FÜR den Erhalt der Selbstbestimmung mit ihren eigenen Fotos darauf aufmerksam gemacht, wie es sich unsichtbar und dabei doch vor unseren Augen vollzieht, dass eine Gesellschaft auf einzelne Menschen verzichtet und sie aus dem alltäglichen Leben eliminiert. 

Ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden? Für dauerhaft beatmete Menschen, die bis dato weitgehend am gesellschaftlichen Leben teilhaben konnten, eine Familie und Jobs hatten, wird dieser Traum in Zukunft noch viel schwerer zu verwirklichen sein. Mit einem Federstrich des medizinischen Dienstes der Krankenkassen können beatmete Menschen ab jetzt auch gegen ihren ausdrücklichen Willen in ein Heim abgeschoben werden.

Heute betrifft es Beatmungspatienten. Wen als nächstes?

Geltendes Menschenrecht wurde nicht ausgeübt: Der Gesundheitsminister wäre laut UN verpflichtet gewesen, die Patienten im Gesetzgebungsverfahren zu beteiligen. Meines Wissens geschah nichts dergleichen.

„Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht.“ (Helmut Kohl, Bonn, 15.5.1998) 

Wie wahr. 

Am 18.09. wurde das Intensivpflege- Rehabilitationsstärkungsgesetz (kurz IPReG) im Bundestag verabschiedet.

 

 

 

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